Antigen-Schnelltests identifizieren weiterhin zuverlässig alle aktuellen Virus-Varianten. Die meisten kolloidal-Gold-basierten Schnelltests verwenden die Wechselwirkung mit Antigenstellen im N-Protein. Bei den Mutationen aus dem Vereinigten Königreich (B.1.1.7), aus Südafrika (B.1.351) sowie aus Brasilien (B.1.1.28 P.1) treten hauptsächlich Veränderungen am S-Protein auf. Daher bestehen aktuell keine Hinweise darauf, dass diese VOCs (variants of concern) die Leistung von N-Protein-basierten Antigen-Schnelltests beeinflussen.
Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) werden weltweit Vertreter neuer Virus-Varianten identifiziert. Besonders im Fokus stehen dabei die Mutationen aus dem Vereinigten Königreich - B.1.1.7 (501Y.V1), aus Südafrika - B.1.351 (501Y.V2) sowie aus Brasilien - B.1.1.28 P.1 (501Y.V.3). Alle drei Mutationen eint, dass sie hauptsächlich am S-Protein Veränderungen zur ursprünglichen Virusform aufweisen (N501Y-Mutation in der Rezeptorbindungsdomäne (RBD)). Weil dieses Spike-Protein für die Verbindung zwischen Virus und Wirtszelle zuständig ist, weisen diese Virus-Varianten wahrscheinlich eine höhere Übertragbarkeit auf.
Die meisten kolloidal-Gold-basierten Schnelltests verwenden die Wechselwirkung mit Antigenstellen im N-Protein. Dieses Nucleocapsid-Phosphoprotein (N-Protein), das die Virushülle mit der viralen RNA verbindet, spielt eine zentrale Rolle bei der Erkennung von Verpackungssignal-RNA und der anschließenden RNA-Verkapselung [1]. Aufgrund seiner entscheidenden Rolle bei der Transkription und Replikation des Virus wird vermutet, dass das N-Protein empfindlicher für die Früherkennung von Infektionen ist [5].
Über Mutationen in N-Protein wurde berichtet [2] [3], es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass diese Mutation die Übertragbarkeit von SARS-CoV-2 erhöhen kann. Interessanterweise wurde über die Beziehung zwischen Mutationen im N-Protein und dem Schweregrad von COVID-19 bei Patienten berichtet [4], wobei ein Großteil der Mutationen auf einem kleinen Abschnitt von Aminosäuren von Position 194 bis 204 abgebildet wurde.
Bisher gibt es keine eindeutigen Hinweise darauf, dass im N-Protein gefundene Mutationen die Leistung von Antigen-Schnelltests beeinflussen können, einschließlich der von uns angebotenen Antigen-Schnelltests.
Quellenangaben:
[1] D. C. Dinesh et al., “Structural basis of RNA recognition by the SARS-CoV-2 nucleocapsid phosphoprotein,” PLoS Pathog, vol. 16, no. 12, p. e1009100, Dec. 2020, doi: 10.1371/journal.ppat.1009100.
[2] S. Dimonte, M. Babakir-Mina, T. Hama-Soor, and S. Ali, “Genetic Variation and Evolution of the 2019 Novel Coronavirus,” Public Health Genomics, pp. 1–13, Jan. 2021, doi: 10.1159/000513530.
[3] D. Mishra, G. S. Suri, G. Kaur, and M. Tiwari, “Comparative insight into the genomic landscape of SARS-CoV-2 and identification of mutations associated with the origin of infection and diversity,” Journal of Medical Virology, vol. n/a, no. n/a, doi: https://doi.org/10.1002/jmv.26744.
[4] Á. Nagy, S. Pongor, and B. Győrffy, “Different mutations in SARS-CoV-2 associate with severe and mild outcome,” Int J Antimicrob Agents, Dec. 2020, doi: 10.1016/j.ijantimicag.2020.106272.
[5] J. Mariën et al., “Evaluating SARS-CoV-2 spike and nucleocapsid proteins as targets for antibody detection in severe and mild COVID-19 cases using a Luminex bead-based assay,” Journal of Virological Methods, vol. 288, p. 114025, Feb. 2021, doi: 10.1016/j.jviromet.2020.114025.